Die Krimpfingstrose

Die Krimpfingstrose (P. daurica subsp. daurica)

Diese Wildart zeichnet sich von anderen Wildarten durch sehr große pinkfarbene Blüten, durch große dreizählige Blätter, Anspruchslosigkeit und einen sehr frühen Blühtermin Ende April/Anfang Mai aus. Sie ist eine der schönsten Päonien-Wildarten. Die Staude erreicht eine Höhe bis 80 cm. Sie wurde 1807 von Henry Charles Andrews als Paeonia daurica beschrieben. Mit dieser Benennung wird auf die frühere Bezeichnung der Krim – Taurien- Bezug genommen. Der Botaniker Peter Simon Pallas erforschte 1793/1794 die Pflanzenwelt der Krim. Er bezeichnete die hier vorkommende Päonienart als Paeonia mascula subsp. triternata. Diese Artbezeichnung ist noch immer ein anerkanntes wissenschaftliches Synonym. Verkürzt wird oft die Bezeichnung P. triternata verwendet. Dies wird auch nachfolgend so gehandhabt. Die Art kommt auf der Halbinsel Krim und im Gebiet Krasnodar (Schwarzmeerküste) in Gebirgswäldern (Kiefer und Buchen) sowie in offenen Felslagen vor. Sie ist aber auch in Bosnien, Kroatien und Serbien sowie weiteren Balkanländern anzutreffen. Nachweise gibt es auch für Griechenland, für die Türkei, für Syrien und den Libanon.

Paeonia triternata am Hauseingang

Nach dem heutigen Stand taxonomischer Untersuchungen handelt es sich nicht um die Art P. mascula (eine tetraploide Art mit 2 n = 20) , sondern um die Art P. daurica (eine diploide Art mit 2 n = 10). Bei der Krim-Päonie handelt es sich um die Unterart P. daurica subsp. daurica. Heute geht man davon aus, dass die tetraploiden Arten durch Artbastardierung entstanden sind. Kreuzungsbarrieren innerhalb der Artgruppen sind vermutlich nicht deutlich ausgeprägt. Es ist deswegen nicht verwunderlich, dass P. triternata   oft als Bestäubungselter von P. daurica subsp. mlokosewitschii in Erscheinung tritt. Es ist schwierig, Bestände von P. mlokosewitschii artrein zu erhalten, wenn P. triternata in der Nachbarschaft kultiviert wird. Die fertilen F1-Bastarde variieren in der Blütenfarbe von fast weiß und hellrosa bis leuchtend pinkfarbig.

Der Austrieb mitte März

Die Samenstände von P. triternata beinhalten neben den dunklen Samen leuchtend rote Scheinfüchte, die selbstverständlich nicht keimen können. P. triternata kann leicht durch Aussaat vermehrt werden. Die Samen keimen erst im 2. Jahr nach Aussaat.

Die roten Scheinfrüchtek P1080733 Scheinfrucht P